An den
Bundeskanzler der Republik Österreich
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1010 Wien Wien
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Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Sebastian Kurz!


Wir glauben an die Aufklärung und somit an die Wissenschaft. Die Tagespolitik ist für uns ohne Belang. Menschen an unseren Schulen allein gilt unsere Sorge in der COVID-19-
Pandemie.

Seit dem Sommer hat sich die wissenschaftliche Expertise in einer Kernaussage gedreht:
Schulen sind nicht so sichere Orte, wie es anfangs behauptet wurde. Es sind nach heutigem Wissensstand weder Schüler*innen noch Lehrer*innen als „Superspreader“ auszuschließen.
Bei vielen Schüler*innen ist zu beobachten, dass sie die allgemeinen Hygieneregelungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie nicht mit derselben Ernsthaftigkeit, insbesondere in ihrer Freizeit und auf dem Schulweg, einhalten wie ihre Lehrer*innen. Auch in der Schule gehört das Erinnern, den Mund-Nasen-Schutz richtig zu tragen, in der Zwischenzeit zum pädagogischen Alltag.


Bereits im Sommer haben wir uns in unseren Funktionen als Lehrer*innenvertretung und Gewerkschaft an Bundesminister Faßmann mit nachfolgendem Konzept schriftlich gewandt:

Das BMBWF hat auf dieses Schreiben nicht geantwortet. Viel schlimmer ist jedoch, dass keiner Forderung außer bezüglich des Mund-Nasen-Schutzes entsprochen worden ist. Sozialkontakte zwischen epidemiologischen Einheiten, die Sie in jeder Pressekonferenz vermindert wissen wollen, erfolgen in der Schule weiterhin unkontrolliert, da es in Betreuungsgruppen, Deutschförderklassen, unverbindlichen Übungen, Schwerpunkt- und Wahlpflichtfächern sowie in Bewegung und Sport noch immer zur Vermischung von Schüler*innen unterschiedlicher Klassen kommt. Ebenso ist es für uns nicht nachvollziehbar, warum es im Handel Beschränkungen für die Anwesenheit von Personen in einem geschlossenen Raum gibt, in einer Schulklasse bleibt dieses Faktum jedoch durch die von Ihnen geführte Regierung unberücksichtigt.

Wir haben über die Medien zur Kenntnis genommen, dass nach den Gesundheitsberufen nun auch Lehrer*innen ab dem Jänner wiederholt getestet werden sollen. Wir fordern eine angemessene Teststrategie: Die Testungen sollten an den Schulen stattfinden, damit ein zeitlich und infrastrukturell unnötiger Aufwand verhindert werden kann!
Haben Sie aber den Mut, auch die zweite Etappe des Weges zu gehen! Wenn die Lehrer*innen getestet werden, müssen Testungen für Schüler*innen ebenfalls regelmäßig stattfinden. Ein solches österreichweites Screening ersetzt jede aufwändig organisierte Massentestung unserer Berufsgruppe und jede Dunkelzifferstudie.
Da sich das Virus aber nicht an Testtermine hält, sind schulautonome Entscheidungen mit rechtlicher Absicherung durch die Dienstbehörden in der Zukunft zu ermöglichen. Die Schulleitungen und ihre Krisenteams verfügen an ihrem Standort über die besten Kenntnisse und Kontakte zu allen Schulpartnern, um die Sicherheit aller Menschen an einer Schule zu maximieren.

Wir vertrauen unseren Schulen und deren autonomen Konzepten.
Tun Sie das als Bundeskanzler dieser Republik ebenso!

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Bulant
Bundesvorsitzender des SLÖ

Florian Gollowitsch
Vorsitzender APS-FSG Steiermark

Patricia Gsenger
Bundesvorsitzende FSG-AHS

Monika Kubec
ZA-Vorsitzende BS Wien

Alexandra Loser
Vorsitzende APS-FSG Vorarlberg

Jürgen Pany
Vorsitzender APS-FSG Niederösterreich


Pascal Peukert
Bundesvorsitzender FSG-BMHS

Diana Rathmayr
Vorsitzende APS-FSG Salzburg

Stefan Sandrieser
ZA-Vorsitzender APS Kärnten

Franz Turek
Vorsitzender SLÖ Oberösterreich

Christoph Windisch
ZA-Vorsitzender Burgenland

Barbara Würzelberger
Vorsitzende Zentralverein Wien

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Die Schulen Österreichs werden von diesem Schreiben am 16. 12. informiert.

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